Cambuur muss am kommenden Sonntag beim Spiel gegen den PSV auf die Unterstützung der eigenen Fans verzichten. Der Bürgermeister von Eindhoven, Jeroen Dijsselbloem, hat entschieden, dass keine Auswärtsfans zum Spiel zugelassen werden. Zuvor hatte der Bürgermeister von Leeuwarden, Sybrand van Haersma Buma, bereits die Auswärtskabine in Cambuur gesperrt.
Nach den Ausschreitungen rund um das Derby zwischen Cambuur und sc Heerenveen hatte Buma beschlossen, dass für den Rest der Saison keine Gästefans mehr in Leeuwarden willkommen sind. Die Polizei Noord-Nederland hat inzwischen entschieden, dass keine Cambuur- und FC Groningen-Fans mehr zu Auswärtsspielen mitgenommen werden, weil sie angeblich bedroht wurden. Dijsselbloem reagierte darauf wiederum mit der Sanktion, dass die Auswärtsbox am Sonntag leer bleiben wird. „Ich möchte keine Fans empfangen, die sich so daneben benehmen, dass die Polizisten ihre Arbeit nicht mehr machen können. Solange diese Situation in den nördlichen Niederlanden nicht geklärt ist, werden wir keine Fans dieser Vereine in unserer Stadt empfangen“, teilte der Bürgermeister von Eindhoven in einer Pressemitteilung mit.
Aus Leeuwarden gibt es eine enttäuschte Reaktion von Geschäftsführer Ard de Graaf, der die Art und Weise, wie alle Parteien beraten haben, satt hat. „Ich spreche vor allem von der mangelnden Kommunikation. Als Verein haben wir von der Polizei kein Signal erhalten und wir erkennen uns in diesem Bild absolut nicht wieder. Außerdem werden jetzt alle Fußballfans als Halbkriminelle hingestellt und das ist natürlich weit von der Wahrheit entfernt“, sagte De Graaf, der sich natürlich von möglichen Drohungen distanziert. „Das ist unbestritten. Aber es geht viel zu weit, eine ganze große Gruppe von gutwilligen Fans dafür zu bestrafen, und das ist jetzt der Fall.“
PSV – Cambuur
Das Spiel zwischen PSV und Cambuur ist für beide Mannschaften am Sonntag (16.45 Uhr) von großer Bedeutung. Die Heimmannschaft will noch um den nationalen Titel mitspielen, während die Gäste gegen den Abstieg kämpfen. Die Punkte sind also kostbar im Philips-Stadion und so ärgert sich Geschäftsführer Marcel Brands, dass die Auswärtskabine leer bleibt. „Wir haben die Entscheidung des Stadtrats heute Nachmittag zur Kenntnis genommen und bedauern die Situation sehr. Zum Fußball gehören Auswärtsfans. Es ist bedauerlich, dass eine kleine Gruppe dies für den Rest ruiniert. Gastfreundschaft ist einer der Grundwerte von PSV. Wir hoffen daher, dass wir in Zukunft wieder Auswärtsfans empfangen können. So sollte es sein“, sagte Brands auf der Website der aktuellen Nummer vier der Eredivisie.