Der VfB Stuttgart verlor fünf der letzten sechs Pflichtspiele. Auch gegen den Tabellenletzten Fürth gelang Anfang Januar nicht mehr als ein torloses Unentschieden. Der VfB ist nach der Niederlage gegen die Frankfurter Eintracht am Samstag Tabellenvorletzter, mit vier Punkten Rückstand auf den FC Augsburg. Das heißt, selbst mit einem Sieg im nächsten Spiel könnten sich die Stuttgarter nicht aus der Abstiegszone befreien. Die Fans verlieren allmählich die Geduld mit der Mannschaft und dem Trainer. Sportdirektor Sven Mislintat spricht Coach Pellegrino Matarazzo vorerst weiterhin das Vertrauen aus. Immerhin gelang mit dem Amerikaner 2020 der Aufstieg in die Erste Liga. Die Frage ist, wie lange der Vereinsvorstand noch weiter regungslos zuschauen wird, wie die Profimannschaft des VfB sich wieder in die Zweitklassigkeit verabschiedet.
Sportdirektor Mislintat bekundet, an Matarazzo unter allen Umständen festhalten zu halten. Selbst wenn es zum Abstieg kommen sollte; was derzeit ein mehr als realistisches Szenario ist. Wie lange kann Mislintat noch an dieser Linie festhalten, ohne seine eigene Position zu gefährden?
Die nächsten Aufgaben werden jedenfalls nicht einfacher. Kommenden Samstag steht das schwere Spiel in Leverkusen an. Sehr unwahrscheinlich, dass man gegen die Werkself, die am vergangenen Wochenende den Tabellenzweiten Borussia Dortmund bezwingen konnten, punkten wird.
Pfiffe der Fans nach dem Eintracht-Spiel
Die Matarazzo-Elf hoffte, nach der Spielpause mit neuem Schwung in die nächsten Partien gehen zu können. Die Hoffnung war Samstag gegen die Frankfurter Eintracht schnell verflogen. Nach den zwei Gegentreffern kamen die Stuttgarter zwar noch zweimal zurück, was immerhin zeigt, dass man sich noch nicht vollends aufgegeben hat. Am Ende gab es aber eben nichts Zählbares.
Die Fans verlieren langsam die Geduld und machten ihren Unmut Samstag in der Mercedes-Benz-Arena deutlich hörbar. Coach Matarazzo äußerte nach dem Spiel Verständnis: Die Pfiffe seien „zu 1000 Prozent“ zu verstehen.
Mislintat bekennt sich (noch) zu Matarazzo
VfB-Sportdirektor Sven Mislintat hält einstweilen am Trainer fest. Er fange nicht an, den Trainer infrage zu stellen. Man wolle gemeinsam allen Widrigkeiten trotzen, so Mislintat. Auch bei einem Abstieg.
Jetzt zeige sich, ob man Kontinuität nur wünsche oder sie auch lebe, ergänzte Mislintat. Fragt sich, was eine Kontinuität wert ist, die in die Zweitklassigkeit führt.
Banger Blick auf die Tabelle: VfB tief in der Abstiegszone
Auch der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger, sowie Klubpräsident Claus Vogt hatten ihr Vertrauen zum Ausdruck gebracht. Das war allerdings vor dem Spiel gegen Frankfurt. Nach der Heimniederlage kam bislang vom Vorstand noch kein Kommentar.
Pellegrino Mattarazzo wirkt zunehmend ratlos. Die anfangs verbesserte Körpersprache der VfB-Elf wich Samstag nach dem 0:1 schnell einer deutlich spürbaren Verunsicherung. Man müsse herausfinden, woran das lag, so Matarazzo.
Stuttgart steckt jetzt tief in der Abstiegszone. Und die Aufgaben werden nicht einfacher. Im Februar stehen noch Spiele gegen Leverkusen, Bochum und Hoffenheim an. Lediglich Bochum scheint hier schlagbar.
Steht Matarazzo gegen Leverkusen noch an der Seitenlinie?
Allen Treueschwüren zum Trotz, – man darf davon ausgehen, dass sich die Vereinsführung in diesen Stunden so ihre Gedanken macht, und sich möglicherweise unter der Woche noch zu Wort melden wird. Dass Matarazzo am 22. Spieltag noch auf der Trainerbank sitzen wird, scheint alles andere als sicher.
Die Buchmacher schätzen im Übrigen die Chancen des VfB kommenden Samstag in Leverkusen nicht sehr hoch ein. Wettanbieter Betonic beispielsweise offeriert für einen Sieg der Heimmannschaft eine 1.37-Quote, für einen Sieg der Gäste aus Stuttgart dagegen eine Quote von 6.50.