Erst Lucas Hernández, dann Dusan Vlahovic: Die PSG-Ultras zeigen unverblümt, was sie von den (sich anbahnenden) Neuzugängen halten.
Unversöhnlichkeit zwischen Kylian Mbappé und Paris Saint-Germain
Aus der einstigen Liebe ist Zwietracht geworden: Kylian Mbappé und Paris Saint-Germain stehen sich unversöhnlich gegenüber. Ein Poker, der PSG zu zerreißen droht. Die Ultras von Paris Saint-Germain sorgen in diesen Wochen für immer mehr Unruhe bei den Bossen aus Doha.
Der Protest gegen Neymar und die Forderung nach seinem Weggang
Es fing bereits am Ende der vergangenen Saison an, als sich etwa 30 Mitglieder des CUP (Collectif Ultras Paris) vor dem Haus von Neymar in Bougival (südlich von Paris) versammelten und ihn aufforderten, den Verein in diesem Sommer zu verlassen.
Unmut gegen den Wechsel von Lucas Hernández
Vor drei Wochen, als sich der Wechsel von Lucas Hernández von Bayern München anbahnte, zeigten einige PSG-Anhänger ihren Unmut.
Der Widerstand gegen Dusan Vlahovic
Der französische Nationalspieler sei in der Hauptstadt nicht willkommen, weil er vor ein paar Jahren immer wieder betont hatte, Olympique Marseille die Daumen zu drücken, auch weil er dort geboren ist. Zudem habe er nach Bayerns Champions-League-Sieg im August 2020 einige Pariser Spieler provoziert, als er Marseille als den einzigen französischen Verein nannte, der bisher die Königsklasse (1992-1993) gewinnen konnte.
Bedrohliche Proteste gegen Dusan Vlahovic
Nun gehen die Ultras mit ihren Drohungen noch weiter. Als Protest zur geplanten Verpflichtung von Dusan Vlahovic (Juventus) versammelte sich eine Gruppe von Ultras an diesem Montag vor dem Pariser Prinzenpark und zeigte ein Banner mit der Aufschrift: „Wenn du kommst, werden wir dir alle drei Finger abschneiden.“
Die Hintergründe des Protests gegen Dusan Vlahovic
Der serbische Stürmer soll zuletzt bei einer Nationalmannschaftsreise mit einem T-Shirt eine Landkarte gezeigt haben, auf der der Kosovo als Teil Serbiens abgebildet war. Zudem jubelte Vlahovic mit einer politischen Geste, die den serbischen Sieg über den Kosovo symbolisieren soll. Dabei werden Daumen, Zeige- und Mittelfinger gezeigt.
Die wachsende Macht der Ultras und ihre Bedrohlichkeit
Doch warum nehmen die Ultras des französischen Meisters immer mehr Einfluss und zeigen sich zunehmend bedrohlicher?
„Wenn uns etwas nicht gefällt und auch weil die Bosse uns eh nicht zuhören, planen wir solche Aktionen, damit sie noch mehr Resonanz haben“, erklärt Romain Mabille, der Präsident des CUP. „Manchmal gehen wir ein Stück zu weit, wie es vor ein paar Monaten mit Neymar der Fall war, als auf einem Plakat seine Mutter beschimpft wurde. Das war im Nachhinein nicht in Ordnung, vor allem wenn man bedenkt, wie beliebt er in seinen ersten Monaten in Paris war.“
Die Ultras gegen die eigenen Spieler
Vor allem, wenn der Verein kriselt, melden sich die Ultras mit diversen Aktionen gegen die eigenen Spieler.
So war es bereits im März 2022, einige Tage nach dem Aus im Achtelfinale der Champions League bei Real Madrid, der Fall, als Lionel Messi bei jedem Ballkontakt heftig ausgebuht wurde. Der Anfang vom Ende der Beziehung zwischen Messi und PSG.
„Es ist unser gutes Recht, unseren Unmut zu äußern, sobald wir es für nötig halten“, fügte Mabille hinzu. Wir können und wollen uns einfach nicht alles gefallen lassen. Wenn wir merken, dass sich einige Spieler mit dem Klub nicht identifizieren, dann zeigen wir eine Reaktion. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein.“
Die mögliche Zielscheibe der Ultras: Kylian Mbappé
Der nächste Zoff könnte nun Kylian Mbappé treffen. Sollte der Kapitän der Équipe Tricolore beim Saisonauftakt in der Ligue 1 am 13. August gegen Lorient noch ein Pariser sein, könnte er tatsächlich ausgepfiffen werden. Der CUP hat die ständige Unruhe um Mbappés Zukunft und sein Diva-Verhalten mittlerweile satt. Immerhin: Damit könnten sie auf einer Linie mit den PSG-Bossen liegen.